Unser Branchenreport für das Sanitär- und Heizungshandwerk

Gas, Wasser, Herausforderung

Lesedauer 03:30 min

Auch in diesem Jahr sah sich die Heizungs- und Sanitärbranche mit vertrauten wie mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Fachkräftemangel, zu viele Aufträge oder die preisliche Konkurrenz mit Baumärkten & Co gehörten dabei nur zu einigen der Punkte, die Wir im Zuge unseres Branchenberichtes feststellen konnten.

Natürlich ist die Handwerksbranche dafür bekannt, aufkommende Probleme zu lösen – und dem wollen wir uns mit unserem Branchenreport anschließen.

Ein Überfluss von Aufträgen

Handwerk hat goldenen Boden. Dank der krisensicheren Auftragslage bildet da auch das Heizungs- und Sanitärhandwerk keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, viele Unternehmen sehen sich nicht mehr in der Lage, die Menge an möglichen Aufträgen zu bewältigen und die Kunden entsprechend zufrieden zu stellen.

Während Kunden so stellenweise wochenlang auf die Dienstleistung warten müssen, leiden viele Unternehmen unter zunehmenden Stress, der das Arbeitsklima schädigen und zu Fehlern im Auftragsverlauf führen kann.

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Ein Ende der Umsätze ist nicht in Sicht – Zeit, in Entlastende Maßnahmen zu investieren

Bei einer besonders hohen Auftragslage kann auch eine Erhöhung der Preise in Erwägung gezogen werden. Kunden, die sich viel Qualität versprechen, ohne den entsprechenden Preis zahlen zu wollen, entfallen so einfach – und verschaffen dem Unternehmen so mehr Luft zum Atmen. Durch die Erhöhung der Preise bleibt dabei in der Theorie der Umsatz dennoch mindestens gleich. Mit entsprechenden Kalkulationen finden Sie einfach heraus, ob sich dieser Schritt für Ihr Unternehmen lohnt.

Viele Heizungs- und Sanitärunternehmen lösen das Problem zu vieler Aufträge tatsächlich auch über eine Spezialisierung auf ein besonderes Fachgebiet. Die Organisations- und Stressbelastungen nehmen so ab, während durch Auslagerungen oder Kooperationen dennoch sämtliche Kundenwünsche bedient werden können.

Der Mangel an Fachpersonal

Kaum Fachkräfte, keine Hilfskräfte – dieses Problem ist aktuell kaum einem Handwerksbetrieb in Deutschland fremd. Ein möglicher Faktor ist dabei der fehlende Nachwuchs, denn der Trend unter Jugendlichen geht weg von praktischer Arbeit und hin zu Büro und Studium. Viele der verbleibenden Nachwuchskräfte werden dabei von größeren Industrieunternehmen abgeworben oder stellen sich letztlich als wenig geeignet heraus. Aber auch Vorurteile gegenüber dem Beruf selbst spielen dabei eine Rolle.

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Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich die sinkenden Ausbildungszahlen stabilisieren

Mit der richtigen Darstellung der vielen Vorteile der Heizungs- und Sanitärbranche lassen sich die eigenen Karten dabei optimal ausspielen. Denn die gute wirtschaftliche Konjunktur sorgt für einen langfristig sicheren Arbeitsplatz und erlaubt es dem Handwerker mit Gründergeist, sich selbstständig zu machen - besonders, da oftmals ältere Heizungs- und Sanitärtechniker nach geeigneten Nachfolgern suchen. Gleichzeitig sorgt die gute Auftragslage für hohe Löhne und einen langfristig sicheren Arbeitsplatz.

Bei jüngeren Kandidaten ist oftmals die Aufklärung über Vorurteile der Branche wichtig. Viele haben beispielsweise die Sorge, im Alter körperlich nicht mehr belastbar zu sein, wofür ältere Mitarbeiter Ihres Unternehmens ein hervorragendes Beispiel sein können.

Auch die richtige Betreuung von Azubis und Gesellen kann diesem Problem entgegenwirken. Durch die teils sehr abwechslungsreichen Aufgaben innerhalb der Branche haben Auszubildende und Angestellte die Chance, in vielen verschiedenen Bereichen eine eigene Expertise zu entwickeln. Gleichzeitig wird so eine hohe Eigenverantwortlichkeit gefördert, die wiederum das Unternehmen als ganzes entlasten kann.

Sie haben Bewerbern einiges zu bieten – verstecken Sie das nicht.

Besondere Leistungen wie ein privat nutzbarer Firmenwagen, zusätzliche Urlaubstage oder finanzielle Boni verstärken diesen Reiz dabei noch. Werden Angestellte und Azubis entsprechend Ihrer Arbeit geschätzt und motiviert, baut sich eine langfristige Bindung zum Unternehmen auf – wodurch die Mitarbeiter eher motiviert sind, als Teil des Unternehmens zu agieren und Verantwortung zu übernehmen.

Insgesamt sollten auch nicht nur jüngere Leute als Fachkräfte in Betracht gezogen werden. Ältere Azubis haben oft eine reifere Arbeitseinstellung und integrieren sich schneller in ein bestehendes Unternehmen. Auch haben zahlreiche Meister schon gute Erfahrungen mit Migrationskräften machen können, die oftmals auch ohne hierzulande gültige Qualifikationsnachweise beachtliche Erfahrung sammeln konnten. Hier hilft ein persönliches Gespräch oder ein Probearbeitstag.

Angebote? Keine Zeit!

Eine weitere, immer häufiger auftretende Herausforderung an die Sanitär- und Heizungsbranche ist das Verlangen von Angeboten durch den Kunden. Der Kunde will eine genaue Auflistung der Leistungen und Preise, um Ihnen möglichst genau über die Schulter zu schauen und Ihre Leistungen mit anderen zu vergleichen – was natürlich im laufenden Betrieb oftmals einfach nicht zu stemmen ist.

Der Kunde will einen Überblick über die gesamte Dienstleistung – verschaffen Sie Ihm diesen, sparen Sie sich langwierige Angebote.

Wichtig ist es hierbei zu verstehen, was der Kunde überhaupt will. Viele haben Angst vor versteckten oder zu hohen Kosten und wollen nach der Auftragsvergabe sicher sein, dass Ihnen kein weiterer Aufwand entsteht. Hier gilt: „Qualität heißt, nicht zweimal zahlen.“ Wenn Sie es schaffen, dem Kunden auch ohne schriftliches Angebot zu vermitteln, dass Sie die komplette Dienstleistung bei hoher Qualität übernehmen, überwinden Sie so schnell Vorurteile.

Auch bei vielen Einwänden durch Kunden, Baumärkte seien weit billiger, ist eine Aufklärung gefragt. Am besten überzeugen Sie, wenn Sie die entsprechende Arbeit und den starken Qualitätsunterschied zum Internet oder Baumarkt genau erklären. Auch Negativbeispiele sind denkbar, um den Anspruch qualifizierter Arbeit aufzuzeigen. So könnte man die Nachteile von billigen Rohren anhand vom schlechten Material demonstrieren. Der Kunde ist oftmals nicht handwerklich spezialisiert. Durch anschauliche Objekte kann man ihm den Inhalt schnell nahebringen.

Bilanz: Das richtige Werkzeug haben Sie schon in der Hand

Auch die Herausforderungen an unsere Branche gehen mit der Zeit und erfordern in vielen Bereichen entsprechende Handhabe. Wer Problematiken als Chancen für mehr Umsatz, einfachere Arbeitsprozesse und bessere Unternehmenssituationen begreift, hat genau das richtige Werkzeug in der Hand. Vertrauen Sie dabei ruhig auf Ihre Qualifikation und Professionalität – schließlich sind Sie der Experte.

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